Eine kleine Reise durch die DDR (Deutsche Demokratische Republik)
DIE BEZIRKE UND DIE NACHBARLÄNDER DER DEUTSCHEN DEMOKRATISCHEN REPUBLIK
1. Berlin -Hauptstadt der DDR
2. Bezirk Frankfurt (Oder)
3. Bezirk Cottbus
4. Bezirk Dresden
5. Bezirk Karl-Marx-Stadt
6. Bezirk Gera
7. Bezirk Suhl
8. Bezirk Erfurt
9. Bezirk Leipzig
10. Bezirk Halle
11. Bezirk Magdeburg
12. Bezirk Potsdam
13. Bezirk Schwerin
14. Bezirk Rostock
15. Bezirk Neubrandenburg
(Die Bezirke sind nach ihren Bezirkshauptstädten benannt)
16. Volksrepublik Polen
17. Tschechoslowakische Sozialistische Republik
18. Westdeutschland
19. Ostsee
20. Westberlin
DDR -diese drei Buchstaben sind Ihnen sicher schon in der Zeitung, auf einer Messe, im Filmtheater oder anderswo begegnet. So wissen Sie, daß DDR die Kurzform für Deutsche Demokratische Republik ist -für den einen der beiden deutschen Staaten, die nach dem zweiten Weltkrieg auf deutschem Boden entstanden sind. Je nachdem, wo Sie zu Hause sind und welche speziellen Interessen Sie besitzen, werden Sie eine andere Vorstellung von der DDR haben. Vielleicht denken Sie an die Leipziger Messe oder an die Dresdner Gemäldegalerie, vielleicht an die optischen Erzeugnisse der Zeiss-Werke, an Meißner Porzellan oder Plauener Spitzen. Wir setzen voraus, daß Sie den Wunsch haben, mehr über die DDR zu erfahren, und laden Sie deshalb ein, mit uns eine kleine Reise durch dieses Land zu unternehmen. Wir wollen Sie in diesem Buch vor allem mit den Standorten der Industrie, aber auch mit Land und Leuten, mit landschaftlichen und kulturellen Sehenswürdigkeiten der DDR bekannt machen. Nehmen wir an, Sie benutzen das zur Zeit schnellste Verkehrsmittel -ein Düsenpassagierflugzeug -, dann werden Sie den Boden der DDR zuerst auf dem Zentralflughafen der lnterflug in Berlin-Schöneleld betreten. Von dem in den letzten Jahren modern ausgebauten Flughafen aus, auf dessen Pisten auch die Maschinen zahlreicher ausländischer Fluggesellschaften in stetem Wechsel starten und landen, führt der Weg die meisten Besucher zunächst nach Berlin, in die Hauptstadt der DDR. Sicher möchten auch Sie sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, die Metropole unseres Landes kennenzulernen. Wir wünschen Ihnen dabei und im Verlauf der weiteren Reise viel Vergnügen.
BERLIN HAUPTSTADT DER DDR
Größe: 403 km2; Einwohnerzahl: 1 071 462 Geschichte: Berlin entstand aus zwei im 13. Jahrhundert gegründeten Städten, aus Cöl/n und Berlin. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts wurden diese Städte gegen ihren Willen unter der Herrschaft von Hohenzollernfürsten vereinigt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde Berlin zum Zentrum bürgerlicher Reformbestrebungen und erlebte 1848 starke Revolutionskämpfe. Seit 1871 ist es die Hauptstadt des durch Kriege unter preußischer Vorherrschaft geeinigten Deutschlands. Mit der zunehmenden Industrialisierung wurde Berlin zu einem der bedeutendsten Zentren der deutschen und internationalen Arbeiterbewegung. Fortschrittliche Berliner Arbeiter kämpften 1918/19 und danach um ein demokratisches Deutschland und leisteten von 1933 bis 1945 auf vielfältige Weise Widerstand gegen die Hitlerdiktatur. Während des zweiten Weltkrieges wurde Berlin durch Luftangriffe schwer zerstört. 1945 kam es laut Potsdamer Abkommen unter eine einheitliche Militärverwaltung der vier im Kampf gegen Hitlerdeutschland verbündeten Großmächte. Die 1948 in den drei Westsektoren eingeführte separate Währung war der erste Schritt zur Spaltung der Stadt, die bis heute andauert. Mit der Gründung der DDR am 7. Oktober 1949 wurde Berlin zur Hauptstadt der DDR erklärt. Berlin ist Sitz aller zentralen Organe des Staates, der Parteien und demokratischen Massen-organisationen der DDR, es ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes. Wirtschaft: Elektrotechnik, Maschinenbau und metallverarbeitende Industrie, polygrafische Industrie, Chemie, Konfektion, Holzverarbeitung, Nahrungs-und Genußmittelindustrie, Landwirtschaft. Infolge seiner zentralen Lage ist Berlin auch ein äußerst wichtiger Knotenpunkt für den Verkehr der DDR zu Wasser, zu lande und in der Luft. Landschaftsbild: Die Umgebung Berlins wird von der märkischen Landschaft mit Seen, Kiefern-und Mischwäldern bestimmt. Der natürliche schiffbare Flußlauf der Spree, ein Netz künstlicher Wasserstraßen bieten ideale Bedingungen für die Binnenschiffahrt und für den Wassersport.
BEZIRK FRANKFURT (ODER)
Größe: 7 187 km2; Einwohnerzahl: 653 041; Bezirkshauptstadt: Frankfurt (Oder) (57 000 Einwohner). Wichtigste Städte: Eberswalde (32 000), Eisenhüttenstadt (34 000), Fürstenwalde (31 000), Schwedt (12 000). Lage: Grenzt im Norden an den Bezirk Neubrandenburg, im Osten an die Volksrepublik Polen, im Süden an den Bezirk Cottbus, im Westen an Berlin. Natur: Der Bezirk ist ein Teil des norddeutschen Tieflandes. Das vorwiegend hügelige, teilweise flache Gelände wird von der Oder und der Spree durchflossen. Neben Sandböden gibt es fruchtbare Lehmböden. Der Bezirk hat Vorkommen an Kalk, Ton, Kies und Sand. Wirtschaft: Industrie-Agrar-Bezirk. Die bedeutendsten Industriezweige sind Metallurgie, BaustoH-, Holz-und chemische Industrie; neuerdings Elektronik. Im Bezirk Frankfurt (Oder) endet im Erdölverarbeitungswerk Schwedt ein Strang der internationalen Pipeline ,,Freundschaft". 55,3 Prozent der Fläche werden landwirtschaftlich genutzt, davon sind 83 Prozent Ackerland (ausgeprägter Gemüseanbau). 33,2 Prozent der Fläche sind bewaldet. Durch den Bezirk führt die internationale Eisenbahnlinie Berlin-Warschau-Moskau. Der Bezirk verfügt über ein schiffbares Kanalsystem.
BEZIRK COTTBUS
Größe: 8 261 km'·\ Einwohnerzahl: 831 837; Bezirkshauptstadt: Cottbus (67 000 Einwohner). Wichtigste Städte: Forst (28 000), Hoyerswerda (27 000}, Lübbenau (13 000), Senften-berg (22 000), Spremberg {22 000), Weißwasser {14 000), Wilhelm-Pieck-Stadt Guben (22 000}. Lage: Grenzt im Norden an die Bezirke Potsdam und Frankfurt (Oder), im Osten an die Volksrepublik Polen, im Süden an den Bezirk Dresden, im Westen an die Bezirke Halle und Leipzig. Ein Teil des Bezirkes ist Siedlungsgebiet der in der DDR lebenden nationalen Minderheit der Sorben. Natur: Flaches bis hügeliges, aus Niederungen und Höhenzügen bestehendes Gebiet (in den Niederungen Sand-, Ton-und Moorböden, auf den Höhen Sandböden). Im Bezirk gibt es große Braunkohlenvorkommen und Glassandlager. Zu den Sehenswürdigkeiten des Bezirkes gehört das Landschaftsschutzgebiet des Spreewaldes. Wirtschaft: Industrie-Agrar-Bezirk. Die wichtigsten Industriezweige sind Braunkohlenindustrie mit großen Tagebauen, Kraftwerken, Brikettfabriken usw., chemische, Nahrungs-und Genußmittel-, Textil-, Glas-und keramische Industrie. Der Bezirk entwickelte sich nach 1945 in relativ kurzer Zeit zu einem bedeutenden Kohle-und Energiezentrum der DDR. 44 Prozent der Fläche werden landwirtschaftlich genutzt; davon sind 70,6 Prozent Ackerland. 43 Prozent der Fläche werden von Wald, vor allem Kiefernwald, eingenommen.
BEZIRK DRESDEN
Größe: 6 738 km2; Einwohnerzahl: 1 884 311; Bezirkshauptstadt: Dresden (503 859 Einwohner). Wichtigste Städte: Bautzen (41 000}, Freital (37 000), Görlitz (90 000), Meißen (48 000), Pirna (41 000), Riesa (39 000), Zittau (43 000). Lage: Grenzt im Norden an den Bezirk Cottbus, im Osten an die Volksrepublik Polen, im Süden an die Tschechoslowakische Sozialistische Republik, im Westen an die Bezirke Karl-Marx-Stadt und Leipzig. Der Nordosten des Bezirkes gehört zum Siedlungsgebiet der nationalen Minderheit der Sorben. Natur: Der Bezirk hat Anteil am norddeutschen Tiefland und am Mittelgebirge (littauer, Elbsandstein-und Osterzgebirge). Er wird von der Elbe durchflossen. Im Norden des Bezirkes sind Sandböden, im mittleren Teil Lehm-und Lößböden. Der Bezirk hat geringe Vorkommen an Steinkohle, Braunkohle, Zinn-und Wolframerzen. Die Gebirgsgegenden gehören zu den Erholungszentren der DDR. Wirtschaft: Der Bezirk ist durch vielseitige, hochentwickelte Industrie gekennzeichnet. Die wichtigsten Industriezweige sind Metallurgie, Textilindustrie, elektrotechnische Industrie und Elektronik, Feinmechanik/Optik, allgemeiner Maschinenbau, Fahrzeugbau, chemische Industrie, keramische Industrie (Meißner Porzellan), polygrafische und Papierindustrie sowie umfangreiche Nahrungs-und Genußmittelindustrie. In der Bezirkshauptstadt befinden sich die Technische Universität und weitere Hochschulen. 61,1 Prozent der Fläche werden landwirtschaftlich genutzt; davon sind 73,8 Prozent Ackerland. Durch den Bezirk führen wichtige internationale Eisenbahnlinien nach Südosteuropa.
BEZIRK KARL-MARX-STADT
Größe: 6 009 km2; Einwohnerzahl: 2090180; Bezirkshauptstadt: Karl-Marx-Stadt (293 549 Einwohner). Wichtigste Städte: Annaberg-Buchholz (29 000), Aue (31 000), Crimmitschau (31 000), Freiberg (48 000), Glauchau (33 000), Meerane (24 000), Plauen (79 000), Reichenbach im Vogtland (29 000), Zwickau (129 000). Lage: Grenzt im Norden an den Bezirk Leipzig, im Osten an den Bezirk Dresden, im Süden an die Tschechoslowakische Sozialistische Republik, im Westen an den Bezirk Gera und die westdeutsche Bundesrepublik. Natur: Der Bezirk umfaßt ausgesprochen gebirgiges Gebiet, das Erzgebirge, dessen Vorland und das Vogtland. Der 1214 Meter hohe Fichtelberg ist die höchste Erhebung der DDR. Im Vorland des Gebirges sind Löß-und Lehmböden, im Gebirge sandige und Gesteinsböden. Der Bezirk hat die wichtigsten Steinkohlenvorkommen der DDR, geringere Vorkommen an Blei, Zink, Zinn, Wolfram, Nickel, Wismut und Uran und bei Radiumbad Brambach starke Radiumquellen. Wirtschaft: Der Bezirk Karl-Marx-Stadt hat von allen Bezirken der DDR den höchsten Anteil an der Industrieproduktion des Landes. Die wichtigsten Industriezweige sind Textil-und Bekleidungsindustrie (Plauener Spitzen), Maschinenbau, insbesondere Textilmaschinenbau, Fahrzeugbau, Holz-und Papierindustrie, Bergbau -in Freiberg ist die älteste Bergakademie der Welt-, Elektroindustrie, Spiel-und Kulturwarenindustrie, Musikinstrumentenfertigung. 58,6 Prozent der Fläche des Bezirkes werden landwirtschaftlich genutzt; davon sind 73,2 Prozent Ackerland. Der Bezirk ist verkehrsmäßig gut erschlossen.
BEZIRK GERA
Größe: 4 005 km2; Einwohnerzahl: 734 204; Bezirkshauptstadt: Gera (106 841 Einwohner). Wichtigste Städte: Greiz {39 000), Jena {83 000), Pößneck (19 000), Rudolstadt (28 000), Saalfeld (27 000). Lage: Grenzt im Norden an den Bezirk Halle, im Osten an die Bezirke Leipzig und Karl-Marx-Stadt, im Süden an die westdeutsche Bundesrepublik und den Bezirk Suhl, im Westen an den Bezirk Erfurt. Natur: Der Bezirk hat Anteile am Thüringer Wald und am Frankenwald. Dort befinden sich zahlreiche bedeutende Kur-und Erholungsorte. Wichtigster Fluß ist die Saale. Im Bezirk sind überwiegend steinige Lehm-und lehmige Sandböden zu finden. Es gibt in dem Gebiet geringe Vorkommen an Eisenerz und Uran sowie Schieferbrüche. Im Süden des Bezirkes liegen die größten Talsperren der DDR. Wirtschaft: Die wichtigsten Zweige dieses Industriebezirkes sind GrundstoHindustrie, Textilindustrie, feinmechanisch-optische Industrie -der VEB Carl Zeiss Jena ist der größte feinmechanisch-optische Betrieb der DDR -, Glas-und keramische Industrie, Holzindustrie. 52,2 Prozent der Fläche des Bezirkes werden landwirtschaftlich genutzt, davon sind 70,7 Prozent Ackerland. 37,3 Prozent der Fläche sind bewaldet. Durch den Bezirk führen wichtige Autobahn-und Eisenbahnlinien nach der westdeutschen Bundesrepublik.
BEZIRK SUHL
Größe: 3 876 km2; Einwohnerzahl: 548 949; Bezirkshauptstadt: Suhl (27 000 Einwohner). Wichtigste Städte: Ilmenau (18 000), Schmalkalden (14 000), Sonneberg (29 000), Zella-Mehlis (16 000). Lage: Grenzt im Norden an den Bezirk Erfurt, im Osten an den Bezirk Gera, im Süden und Westen an die westdeutsche Bundesrepublik. Natur: Der Bezirk hat Anteil am Thüringer Wald, seinem Vorland, an Vorderrhön und Hoher Rhön, er hat überwiegend steinige Lehm-und Sandböden sowie Vorkommen an Stein-und Kalisalzen, geringere Vorkommen an Eisenerz und Flußspat. Der Bezirk hat die meisten Kur-und Ferienorte in der DDR. Wirtschaft: Der Bezirk Suhl ist ein Industriebezirk mit ausgeprägter Forst-und teilweise Landwirtschaft. Neben neueren Industrien, wie Fahrzeugbau, Elektrotechnik und Metallverarbeitung, wurden die alten Gewerbe der Glas-und keramischen, Kleineisen-, Spielwaren-und Holzindustrie stark erweitert. Dazu kommt als wichtiger Industriezweig der Kalibergbau. Der Bezirk hat in Ilmenau eine Hochschule für Elektrotechnik. In vielen Orten ist die handwerkliche Kunst des Glasb/asens verbreitet. Technische und künstlerische Gläser, Puppen aus Sonneberg, Jagd• und SportwaHen aus Suhl werden in hohem Maße exportiert. Nur 39, 1 Prozent der Fläche werden landwirtschaftlich genutzt, davon sind 58,6 Prozent Ackerland und ein verhältnismäßig hoher Anteil von 37,6 Prozent Dauergrünland. Fast die Hälfte der Bezirksfläche ist bewaldet.
BEZIRK ERFURT
Größe: 7 325 km2; Einwohnerzahl: 1246807; Bezirkshauptstadt: Erfurt (189 770 Einwohner}. Wichtigste Städte: Apolda (29 000}, Arnstadt {26 000), Eisenach (48 000), Gotha {56 000}, Mühlhausen an der Unstrut {45 000), Nordhausen {40 000), Sömmerda {14 000), Weimar (64 000}. Lage: Grenzt im Norden an den Bezirk Magdeburg, im Osten an die Bezirke Halle und Gera, im Süden an die Bezirke Gera und Suhl, im Westen an die westdeutsche Bundesrepublik. Natur: Der Bezirk umfaßt Teile des Harzes, des Thüringer Waldes, das fruchtbare Thüringer Becken und einen Teil der ebenfalls fruchtbaren „Go/denen Aue". In den Gebirgsgegenden sind stark wechselnde Böden, kalkreiche Lehm-und schwere Mergelböden bis kalkarme Sandböden, im Thüringer Becken Lehm-, Löß-und Mergelböden. Der Bezirk hat Vorkommen an Kalisalzen, Erdgas, Erdöl, Gips und Kalkstein. Auf seinem Territorium liegen zahlreiche Urlaubsorte. Bedeutende Denkmäler sind die Wortburg bei Eisenach, der Erfurter Dom, die Schiller-und Goethe-Gedenkstätten in Weimar und die Nationale Mahn-und Gedenkstätte Buchenwald bei Weimar. Wirtschaft: Der Bezirk ist ein Industrie-Agrar-Bezirk. Die wichtigsten Zweige der vielseitigen Industrie sind feinmechanisch-optische Industrie, Maschinenbau, insbesondere Chemieanlagen-und Fahrzeugbau, Textilindustrie, Kalibergbau, elektrotechnische Industrie, Nahrungs-und Genußmittelindustrie. 66 Prozent der Fläche des Bezirkes werden landwirtschaftlich genutzt; 86, 1 Prozent davon sind Ackerland. In und um Erfurt ist vor allem die Blumen-und Saatgutzucht zu Hause. Durch den Bezirk führen Verkehrswege nach der westdeutschen Bundesrepublik.
BEZIRK LEIPZIG
Größe: 4962 km2; Einwohnerzahl: 1511487; Bezirkshauptstadt: Leipzig {595 203 Einwohner). Wichtigste Städte: Altenburg {47 000), Borna (18 000), Delitzsch {23 000), Döbeln {29 000), Eilenburg (19 000), Markkleeberg (21 000), Torgau {19 000), Wurzen {23 000). Lage: Grenzt im Norden an den Bezirk Halle, im Osten an die Bezirke Cottbus und Dresden, im Süden an den Bezirk Karl-Marx-Stadt, im Westen an die Bezirke Gera und Halle. Natur: Der Bezirk hat Anteil am norddeutschen Tiefland und am Vorland des Erzgebirges. Im Nordosten durchfließt die Elbe den Bezirk. Es überwiegen Löß-und Lehmböden, im Norden Sandböden. Der Bezirk hat große Vorkommen an Braunkohle. Wirtschaft: Der Bezirk Leipzig ist ein wichtiger Industriebezirk mit einer entwickelten Landwirtschaft. Die wichtigsten Industriezweige sind Maschinenbau, chemische Industrie, Braunkohlenbergbau, Textilindustrie, Elektrotechnik, polygrafische Industrie. Leipzig, die zweitgrößte Stadt der DDR, hat seit langem durch seine Messen als Handelszentrum Weltgeltung. Leipzig ist Sitz der Karl-Marx-Universität und bedeutender Bahnknotenpunkt. 73 Prozent der Fläche des Bezirkes werden landwirtschaftlich genutzt; davon sind 82,5 Prozent Ackerland.
BEZIRK HALLE
Größe: 8 771 km2; Einwohnerzahl: 1 930 021; Bezirkshauptstadt: Halle an der Saale (274 402 Einwohner). Wichtigste Städte: Bernburg ( 44 000), Bitterleld (31 000), Dessau (92 500), Eisleben (34 000), Merseburg (49 000), Quedlinburg (30 000), Sangerhausen (25 000), Weißenfels (46 000), Wittenberg (46 000), Zeitz (45 000). Lage: Grenzt im Norden an die Bezirke Magdeburg und Potsdam, im Osten an die Bezirke Cottbus und Leipzig, im Süden an die Bezirke Gera und Erfurt, im Westen an den Bezirk Erfurt. Natur: Der Bezirk hat Anteile am norddeutschen Tiefland, am östlichen Harzvorland und am Unterharz. Er wird von Elbe und Saale durchflossen. Im norddeutschen Tiefland gibt es vorwiegend Sandböden, im Harzvorland Löß-und Lehmböden, im Harz Gebirgsschuttböden. Der Bezirk hat reiche Vorkommen an Braunkohle, Stein-und Kalisalzen und Kupferschiefer. Wirtschaft: Der Bezirk Halle hat nach dem Bezirk Karl-Marx-Stadt den zweithöchsten Anteil an der Industrieproduktion der DDR. Er hat jedoch auch eine intensive Landwirtschaft, so daß er als ein agrarintensiver Industriebezirk bezeichnet werden kann. Vorherrschend sind chemische Industrie, Bergbau, Schwermaschinenbau, insbesondere Chemieanlagenbau, Metallurgie, Energiewirtschaft, Baustoffindustrie. 68,2 Prozent der Fläche des Bezirkes werden landwirtschaftlich genutzt; davon sind 86,4 Prozent Ackerland. Nur 19 Prozent der Fläche sind bewaldet. Wissenschaftliches Zentrum des Bezirkes ist die Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg.
BEZIRK MAGDEBURG
Größe: 11527 km2; Einwohnerzahl: 1323100; Bezirkshauptstadt: Magdeburg (262 000 Einwohner). Wichtigste Städte: Burg (29 000), Calbe (45 000), Halberstadt (46 000), Schönebeck (44 000), Staßfurt (26 000), Stendal {37 000), Tangermünde (14 000), Wernigerode (33 000). Lage: Grenzt im Norden an den Bezirk Schwerin, im Osten an den Bezirk Potsdam, im Süden an die Bezirke Halle und Erfurt, im Westen an die westdeutsche Bundesrepublik. Natur: Der Bezirk hat Anteile am norddeutschen Tiefland,· am nördlichen Harzvorland und am Harz. Die wichtigsten Flüsse sind Elbe und Saale. Im Norden des Bezirkes sind vorwiegend Sandböden, zum Teil Moorböden zu finden, im Süden Lößböden (Magdeburger Börde). Der Bezirk hat Vorkommen an Braunkohle, Stein-und Kalisalzen, in geringerem Maße Eisenerze, Schwefelkies und Kalk. Im Harz, wo sich zahlreiche Ferienorte befinden, wurde ein T alsperrensystem angelegt. Wirtschaft: Der Bezirk ist ein Industrie-Agrar-Bezirk. Die Industrien konzentrieren sich vor allem im Süden des Bezirkes. Die wichtigsten davon sind Schwermaschinenbau, insbesondere Chemieanlagenbau, allgemeiner Maschinenbau, Nahrungs-und Genußmittelindustrie, Bergbau, Metallurgie, chemische Industrie, Fahrzeug-und Schiffbau. In Magdeburg, der Stadt des Schwermaschinenbaus, befindet sich die bedeutende Technische Hochschule „Otto von Guericke". Die Stadt ist wichtiger Verkehrsknotenpunkt. 65,8 Prozent der Fläche werden landwirtschaftlich genutzt, vor allem im Norden des Bezirkes. Wichtiges Anbaugebiet ist die fruchtbare Magdeburger Börde.
BEZIRK POTSDAM
Größe: 12 565 km2; Einwohnerzahl: 1 124 264; Bezirkshauptstadt Potsdam (110 000 Einwohner). Wichtigste Städte: Brandenburg {89 000), Luckenwalde (28 000), Oranienburg (21 000}, Rathenow (29 000}. Lage: Grenzt im Norden an die Bezirke Schwerin und Neubrandenburg, im Osten an Westberlin, an Berlin, die Hauptstadt der DDR, und den Bezirk Frankfurt (Oder), im Süden an die Bezirke Cottbus und Halle, im Westen an die Bezirke Magdeburg und Schwerin. Natur: Der Bezirk hat Anteil am norddeutschen Tiefland, ist im Norden und Süden hügelig, im mittleren Teil durch Havel/ändisches und Rhinfuch charakterisiert. Der Lauf der Havel ist eine Kette von Seen. Es überwiegen Sandböden, in den Niederungen Moorböden. Der Bezirk Potsdam ist der größte Bezirk der DDR, der Berlin fast völlig umschließt. Sehenswürdigkeiten für Touristen sind Schloß Sanssouci, Schloß Cecilienhol (Potsdamer Abkommen vom 2. August 1945} und die Nationalen Mahn-und Gedenkstätten Sachsenhausen und Ravensbrück. Wirtschaft: Der Bezirk entwickelte sich nach 1945 aus einem rückständigen Agrargebiet zu einem Industrie-Agrar-Bezirk. Die wichtigsten Industriezweige sind Nahrungs-und Genußmittelindustrie, Metallurgie, Schwermaschinenbau, metallverarbeitende Industrie, Fahrzeugbau, Elektronik, Feinmechanik/Optik, chemische Industrie. Potsdam hat zahlreiche Hoch-und Fachschulen. Der Bezirk hat eine vielseitige Landwirtschaft, die vor allem der Versorgung von Berlin dient. 52,1 Prozent seiner Fläche werden landwirtschaftlich genutzt. Ein Drittel der Fläche ist Wald, vorwiegend Kiefern.
BEZIRK SCHWERIN
Größe: 8 761 km2; Einwohnerzahl: 593 722; Bezirkshauptstadt: Schwerin (93 000 Einwohner). Wichtigste Städte: Boitzenburg (11 500}, Güstrow (39 000), Parchim 19 000), Wittenberge (32 000). Lage: Grenzt im Norden an den Bezirk Rostock, im Osten an die Bezirke Neubrandenburg und Potsdam, im Süden an den Bezirk Magdeburg und im Westen an die westdeutsche Bundesrepublik. Natur: Der Bezirk ist ein zum norddeutschen Tiefland gehörendes, in der Elbeniederung flaches, ·sonst hügeliges Gebiet mit vorwiegend sandigen Lehmböden. Die Elbe ist hier Grenzfluß zur westdeutschen Bundesrepublik. An der Mecklenburgischen Seenplatte entwickelt sich ein neues Erholungszentrum der DDR. Wirtschaft: Der Bezirk Schwerin ist ein wichtiger Agrarbezirk. Bedeutsame Industriebetriebe sind hier nur in wenigen Städten zu finden. Vorherrschend sind Nahrungs-und Genußmittelindustrie, Holz-und Baustoffindustrie. 63,6 Prozent der Fläche werden landwirtschaftlich genutzt, davon sind 67,7 Prozent Acker-und 30,3 Prozent Dauergrünland.
BEZIRK ROSTOCK
Größe: 7071 km2; Einwohnerzahl: 834 950; Bezirkshauptstadt: Rostock (162 000 Einwohner). Wichtigste Städte: Greifswald (48 000), Stralsund (69 000}, Wismar (57 000}. Lage: Wird im Norden begrenzt durch die Ostsee, grenzt im Osten an die Volksrepublik Polen, im Süden an die Bezirke Neubrandenburg und Schwerin, im Westen an die westdeutsche Bundesrepublik. Natur: Der Bezirk ist Teil des norddeutschen Tieflandes, im wesentlichen flaches, auf der Insel Rügen auch hügeliges Gebiet. Die größten der Ostseeküste vorgelagerten Inseln sind Rügen, Usedom, Poel und Hiddensee. Es überwiegen lehmige und sandige Böden. Entlang der Küste liegen zahlreiche, zum Teil auch international bekannte Seebäder. Wirtschaft: Das einst rückständige Agrargebiet nahm nach 1945 eine enorme wirtschaftliche Entwicklung. Die wichtigsten Industriezweige sind heute Schiffbau, Schiffahrt, Fischfang und Fischverarbeitung, Nahrungs-und Genußmittelindustrie, Maschinenbau und Holzindustrie. Die Häfen, vor allem der Hochseehafen Rostock, haben für den Güterumschlag an Bedeutung gewonnen. Der Bezirk hat Universitäten in Rostock und Greifswald. 70,7 Prozent der Fläche werden von der Landwirtschaft genutzt. Für den internationalen Verkehr wichtig sind die Eisenbahntrajekte Gedser (Dänemark)-Warnemünde und Trelleborg (Schweden)-Saßnitz.
BEZIRK NEUBRANDENBURG
Größe: 10 927 km2; Einwohnerzahl: 632 996; Bezirkshauptstadt: Neubrandenburg (39 000 Einwohner}. Wichtigste Städte: Anklam (19 000), Neustrelitz (28 000). Lage: Grenzt im Norden an den Bezirk Rostock, im Osten an die Volksrepublik Polen, im Süden an die Bezirke Frankfurt (Oder) und Potsdam, im Westen an den Bezirk Schwerin. Natur: Der Bezirk ist ein Teil des norddeutschen Tiellandes, ein vorwiegend hügeliges Gebiet mit dem größten See der DDR, der Müritz. Im Müritz-Seen-Park ist ein Urlauberzentrum entstanden. Der Bezirk hat zum größten Teil lehmige Böden, im Nordosten und Süden Sandböden. Er ist von allen Bezirken der DDR am dünnsten besiedelt und hat außer Sand, Kies, Ton, Kalk und Torf keine nennenswerten Bodenschätze. Wirtschaft: Der Bezirk ist ein wichtiger Agrarbezirk. 61 Prozent der Fläche werden landwirtschaftlich genutzt. Der Bezirk hat neben der entwickelten Landwirtschaft nur Industrie von lokaler Bedeutung, und zwar Nahrungs-und Genußmittelindustrie, Holzindustrie, Gießereien und Baustoffindustrie.
Damit sind wir am Ende der kleinen Reise durch die DDR. Wir hoffen, daß diese Reise Ihrer Kritik standhält, auch wenn dieses Mal die Industrie im Vordergrund stand und Einzelheiten aus Geschichte, Kunst und Kultur nicht ausführlich behandelt werden konnten. Es wird anderen Publikationen vorbehalten sein, gründlicher über diese Bereiche zu berichten. Nach der Reise können Sie sicherlich selbst beurteilen, ob es gerechtfertigt ist, wenn sich Raymond Fletcher, Korrespondent der Londoner „Tribune", nach einem Besuch der DDR in seiner Zeitung folgendermaßen äußerte: ,,Soeben bin ich von einer 1 300-Meilen-Reise durch ein land zurückgekehrt, das nach der Meinung der Westmächte überhaupt nicht existiert. Die DDR ist von keiner westlichen Regierung anerkannt. Aber die DDR existiert nicht nur. Sie straft die falschen Propheten ständig lügen. Ihre Wirtschaft floriert, pulsiert voll dynamischer Energie. Ich möchte nicht als Bewunderer all dessen, was ich sah, dastehen. Aber einige Verallgemeinerungen sind.vertretbar. Und die erste besteht darin, daß das wirkliche Wirtschaftswunder auf dem Territorium der DDR vollbracht wurde."
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